“Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.”

Albert Einstein *1879 †1955

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Wenn Kindern in der Gestaltung ihrer Fantasie keine Grenzen gesetzt werden, können sie eine wunderbare Kindheit erleben. Fantasie lässt Raum und Zeit vergessen, hilft beim Entspannen und lässt Kinder langsam in die Herausforderungen des Alltags hineinwachsen. Fantasie und Kreativität stärken die Leistungsbereitschaft und Persönlichkeitsentwicklung eines Kindes. Durch diese wundervolle Gabe sind Kinder in der Lage an jedem Ort und mit jedem Material sich ein Spiel auszudenken. Das steigert natürlich auch die Anpassungsfähigkeit an vorhandene Gegebenheiten. Zudem können Verhaltensweisen und Emotionen spielerisch in der selbst erschaffene Fantasiewelt ausprobiert werden. Kinder lernen soziale Kompetenzen in Rollenspielen und begreifen Realitäten dadurch besser.

 

Fantasie bezeichnet eine kreative Fähigkeit des Menschen. Es bedeutet so viel wie „Erscheinung“, „Vorstellung“ oder „Traumgesicht“. Mit Fantasie ist vor allem die Fähigkeit gemeint, innere Bilder und damit eine „Innenwelt“ zu erzeugen. Fantasie ist eine Gabe, die Kinder bereits sehr früh entwickeln. So deutet z.B. das Matschen mit dem Babybrei auf die Entwicklung kindlicher Fantasie hin. Meist beginnt die „Magische Phase“ zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr, die bis ins 6./7. Lebensjahr hinein das Denken und Handeln von Kindern bestimmt und maßgeblich mit beeinflusst.

 

Tägliche Geschehnisse werden mit kreativen Vorstellungen bestückt und ergeben so fantasievolle Abenteuer. Kinder versuchen so die Welt zu verstehen und sie logisch auf ihre Weise zu gestalten. Sie kreieren neue Welten und die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Erdachtem fließen nahtlos ineinander. Viele alterstypische Ängste treten in diesem Zeitfenster auf, weil für Kinder so viel mehr vorstellbar ist, als für uns Erwachsene. Wenn Wolken weinen statt regnen, der Weihnachtsmann die Kekse gegessen hat, wenn der Bauch nur schlafen kann, wenn da ein Stück Schokolade drin ist oder das Zahnputzmonster eben aus dem Mund gesprungen ist und man nicht mehr Zähneputzen müsste.

 

Eltern tragen nicht wenig Sorge, dass Kinder durch Fantasie oder Fantasiefiguren zu kleinen Lügenbolden werden. Das ist völlig unbegründet. Erst ab dem fünften/ sechsten Lebensjahr ist das kindliche Bewusstsein so weit fortgeschritten, dass Kinder gezielt ausprobieren, ob sie mit der Veränderung der Wahrheit Erfolg haben. Dennoch sollten Kinder ihre Fantasie nicht ständig dazu nutzen, um sich eine Wahrheit auszuschmücken, wenn man etwas angestellt hat. Man sollte Kinder ermutigen, die Wahrheit zu sagen und sobald es dies getan hat sich bei Kind für seine Ehrlichkeit bedanken.

 

 

Fantasie im Alltag

 

Fantasie kann als Bereicherung für die gesamte Familie eingesetzt werden. Einem Stofftier kann man Geheimnisse anvertrauen und der unsichtbare Freund ist der beliebte Spielpartner im Alltag. Das Lieblingskuscheltier kann ein Begleiter in schwierigen Lagen sein. Beste Voraussetzungen also, um schwierige Situationen zu überstehen. Eine Fee, die in der Wand wohnt und auf das schlafende Kind aufpasst, indem sie böse Träume fernhält.

 

Wie entwickelt sich kindliche Fantasie?

  • Kinder benötigen Möglichkeiten zum Freispiel. Eltern dürfen deshalb ganz bewusst freie Zeit für ihr Kind einplanen.
  • Erzählt euch Fantasiegeschichten und träumt gemeinsam mit eurem Kind – es stärkt zugleich die emotionale und soziale Verbundenheit der Familie. Ihr werdet merken, dass eure Fantasiegeschichten immer länger und detailreicher werden.
  • Fantasiegeschichten erweitern zusätzlich den Wortschatz und geben euch einen Einblick in die Gefühlswelt eures Kindes.
  • Bespielt gemeinsam lautloses Spielzeug wie Bauklötze, Puppen, Autos etc. oder malt und bastelt, das regt die Fantasie an.
  • Ein absolutes Muss, ist das Spiel mit anderen Kindern. Altersgenossen sind in ihrer Fantasieentwicklung auf dem ähnlichen Stand und verstehen sich bestens beim Spiel in der Teeküche oder am Sandhaufen.
  • Geht mit euren Kindern raus in die Natur: matschen, toben, Höhlen bauen – die Natur bietet zu jeder Jahreszeit die tollsten Spielmaterialien. Schaut in den Himmel. Welche Tiere seht ihr? Hört der Natur zu. Hörst du die Pusteblume El fliegen? Wer steckt hinter dem Echo? Gibt es die Pusteblume El auch im Wald?
  • Auch Alltagsgegenstände regen zu fantastischen Ideen an. Gebt eurem Kind Wäscheklammern oder ein Bettlaken. Töpfe, Hüte oder alte Kleidung. Wunderbares wird passieren. Aber vor allem… spielt mit, lasst es geschehen und taucht ab mit eurem Kind in ein gemeinsames Spiel.
  • Im Spiel mit Alltagsgegenständen eignen sich Kinder wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten an und lernen durch das eigene Tun.
  • „Weniger ist mehr“ – Vermeide zu viel Spielzeug im Kinderzimmer. Kaufe bewusst Spielzeug, welches das Spiel nicht ausschließlich vorgibt. Spielsachen, die zu Rollenspielen einladen wie Autos, Puppen, Puppentheater, Küchen, Bausteine etc. sind eine gute Wahl. Aber auch einfache Materialien wie Stoff, Kastanien, Stöcker und Steine geben viel Raum für Kreativität. Dabei sollten Materialien für Kinder leicht zugänglich sein.